Fersensporn

fersensporn

Fersensporn – Definition

Beim sogenannten Fersensporn handelt es sich um einen Knochenauswuchs am Fersenbein. Der meist dornenförmige Sporn, der auch als Kalkaneussporn bekannt ist, bildet sich in den meisten Fällen am vorderen unteren Rand des Fersenbeins in Richtung der Zehen. In einem solchen Fall spricht man von einem plantaren Fersensporn. Seltener ist der Knochenauswuchs hingegen im hinteren Bereich des Fersenbeins am Sehnenansatz der Achillessehne (dorsaler Fersensporn). Die Bildung des Knochenauswuchses ist eine Reaktion des Körpers auf eine dauerhafte starke Überlastung. Durch die Lage nahe an der Fußsohle und der dort befindlichen Sehnenplatte, kann der Fersensporn insbesondere bei Belastung der Fußsohlen Schmerzen auslösen und Entzündungen begünstigen. Laut aktuellen Statistiken sind schätzungsweise 20 Prozent aller Deutschen im Lauf Ihres Lebens von einem Fersensporn betroffen. Am häufigsten ist der Fersensporn bei Menschen um das 60. Lebensjahr zu finden, wobei die Knochenauswüchse bei Frauen sehr viel häufiger vorkommen als bei Männern.

Fersensporn – Ursachen

Durch die Bildung knöcherner Auswüchse reagiert der Organismus auf die übermäßige Belastung des Fersenbeines. Mit Hilfe der Kalkeinlagerungen versucht der Körper, die Sehnenansätze am Fersenbein zu stabilisieren und zu entlasten. Wo genau der Fersensporn entsteht, hängt vom genauen Ort der maximalen Krafteinwirkung und der Belastungsintensität selbst ab. Die typischen Schmerzen entstehen jedoch nicht durch den Fersensporn selbst, sondern durch die Irritation des Gewebes im Fersenbereich, die durch den Fersensporn begünstigt wird. Unter Belastung der Fußsohle entstehen durch Druck und Reibung oftmals häufig wiederkehrende Entzündungen. Die Überlastung, die den Organismus überhaupt erst zur Bildung des Fersensporns veranlasst, kann verschiedene Ursachen haben. Häufig sind Fehlstellungen der Füße wie Plattfüße, Knick-Senk-Füße, Hohlfüße sowie atypische Gangmuster der entscheidende Auslöser. Auch die zu schnelle Belastungssteigerung beim Sport kann der Ursprung der Überlastungsreaktion sein. Eine weitere häufige Ursache für den plantaren Fersensporn ist eine zu schwach ausgeprägte Fußmuskulatur, was dazu führt, dass das Bindegewebe (und damit auch die Sehnenplatte der Fußsohle) stärker belastet wird. Der dorsale Fersensporn hingegen wird durch eine schwach ausgebildete Wadenmuskulatur begünstigt. Als weiterer Risikofaktor gesellt sich starkes Übergewicht hinzu. Dass Frauen deutlich häufiger betroffen sind, ist darauf zurückzuführen, dass viele Damenschuhe die Anatomie des Fußes enorm beanspruchen. Das gilt vor allem für hochhackige Schuhe. Auch wer zu kleine oder enge Schuhe trägt, erhöht das Risiko für die Entwicklung eines Fersensporns.

Fersensporn – Symptome

In vielen Fällen wird ein Fersensporn eher zufällig beim Röntgen des Fußes entdeckt. Verantwortlich ist die Tatsache, dass der Knochenauswuchs in manchen Fällen gar keine Beschwerden mit sich bringt. In der Regel macht sich ein Fersensporn durch stechende Schmerzen bemerkbar, sobald der Fuß belastet wird. Typischerweise nimmt der Schmerz beim Gehen oder längeren Stehen zu und nimmt wieder ab, sobald der Fuß für eine Weile entlastet wird. Besonders stark fällt der Schmerz nach längeren Ruhezeiten, wie z.B. morgens nach dem Aufstehen aus (Anlaufschmerz). In vielen Fällen ist die Stelle, an der sich der Knochenauswuchs befindet, druckschmerzhaft. Wo genau die Schmerzen auftauchen, hängt von der Art des Fersensporns ab. Während der Schmerz bei einem oberen Fersensporn im Bereich der Schuhkappe auftritt, liegt das Schmerzzentrum beim unteren Fersensporn an der Fersensohle. Ärzte und Physiotherapeuten können den Sporn durch Abtasten lokalisieren.

Fersensporn – Behandlung

Während die Operation früher meist die bevorzugte Therapie war, steht heute die konservative Behandlung im Fokus. Die Therapie selbst ist auf die Beseitigung akuter und künftiger Schmerzen ausgerichtet und nimmt in der Regel viel Zeit in Anspruch. Besonders bedeutend ist zunächst die Entlastung der Ferse durch die Hochlagerung des Fußes. In dieser akuten Phase solltest Du mit dem Training pausieren und so wenig wie möglich gehen oder stehen. Unterstützt wird die Entlastung durch eine Schmerzmedikation, die gleichzeitig auf die Beseitigung der Entzündung abzielt. Zum Einsatz kommen hier Wirkstoffe wie Ibuprofen und Diclofenac. Bei besonders starken Schmerzen verschafft eine Infiltrationstherapie Linderung, bei der ein entzündungshemmendes Kortisonpräparat gespritzt wird. Ist nach Abschluss dieser Maßnahmen noch keine signifikante Besserung eingetreten, kommt eine Schmerz- und Entzündungsbehandlung mit Stoßwellen- und Strahlentherapie infrage.

Was tun bei Fersensporn?

Ärztliche Maßnahmen und Krankengymnastik tragen bereits einen erheblichen Teil zur Besserung der Beschwerden bei. Du kannst der Heilung mit einigen einfachen Maßnahmen jedoch auch selbst auf die Sprünge helfen und zudem künftigen Beschwerden vorbeugen. Fersensporn-Tapen: Richtig angelegt verschiebt ein kinesiologisches Tape Haut und Bindegewebe im Bereich der Ferse bzw. Fußsohle, was zur besseren Durchblutung und damit zur besseren Heilung beitragen kann. Eine Anleitung zum korrekten Tapen des Fersensporns findest Du im Internet. Dehnübungen für die Füße: Die Plantarsehne unter der Fußsohle ist oftmals der Auslöser für die Schmerzen beim plantaren Fersensporn. Stelle Dich beispielsweise mit Deinen Fußballen auf eine Kante oder Treppenstufe und senke Deine Fersen so weit ab, bis Du ein Ziehen in der Fußsohle spürst. Halte die Position für ca. 30 Sekunden und kehre in die Ausgangsposition zurück. Drei bis vier Durchgänge sind ausreichend. Training der Fußmuskulatur: Eine kräftige Fußmuskulatur ist die beste Prophylaxe gegen das Wiederaufflammen von Fersenspornbeschwerden. Verzichte dazu so oft wie möglich auf Schuhe und gehe barfuß. Optimal sind unebene und weiche Untergründe wie Sand, Waldboden, Kieselsteine oder eine Wiese. Alternativ kannst Du Deine Fußmuskulatur kräftigen, indem Du Gegenstände mit Deinen Zehen greifst, festhältst und wieder ablegst. Kältetherapie: Der Einsatz von Kühlpacks, Eis und Kältespray dient der Linderung von Schmerzen und der Entzündungshemmung. Diese Kältetherapie kannst Du vor allem in der akuten Phase vier- bis fünfmal pro Tag für jeweils 15-20 Minuten anwenden. Spezielle Fersensporn-Einlagen: Bequeme Schuhe mit einem weichen Fußbett sind grundsätzlich für jeden empfehlenswert, der unter einem Fersensporn leidet. Bei einem unteren Fersensporn bietet sich eine spezielle Locheinlage an, die über eine individuell angepasste Aussparung verfügt. Alternativ ist auch der Einsatz von mit Gel gefüllten Einlagen oder Pufferabsätzen möglich. Durch die Korrektur von Fußfehlstellungen mit passenden Einlagen kannst Du die Entstehung eines Fersensporns bereits im Vorfeld verhindern. Gepolstertes Schuhwerk: Speziell bei einem dorsalen Fersensporn muss die hintere Schuhkappe im Bereich der Achillessehne gepolstert werden. Hier kannst Du zu speziellen Fersenkissen oder Fersenkeilen greifen, um den Fersensporn zu entlasten.
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Über die Autorin:

Natalia Vogel arbeitet seit vielen Jahren als Personal Coach, Faszientrainering und Ernährungsberaterin. Sie hilft Ihren Kunden schmerzfreier, beweglicher und fitter zu werden sowie gesünder zu leben. Sie ist seit rund drei Jahren ein wichtiger Bestandteil des SAPURA Teams und verfasst regelmäßig Blogbeiträge zu den Themen Bewegung, Gesundheit und Ernährung.