Kniegelenkserguss

kniegelenkserguss

Kniegelenkserguss – Definition

Der Kniegelenkserguss ist im Volksmund auch unter dem sehr allgemeinen Ausdruck „Flüssigkeit im Knie“ bekannt. Dabei handelt es sich nicht um eine Erkrankung im eigentlichen Sinn, sondern lediglich um ein Symptom, das im Zusammenhang mit unterschiedlichen Krankheiten auftritt. Allgemein definieren Mediziner den Kniegelenkserguss als Flüssigkeitsansammlung im Kniegelenk, die je nach Ausprägung mit einer deutlichen optischen Deformation daherkommt. Die Flüssigkeit selbst besteht abhängig von der Ursache entweder aus Blut (Hämarthros), Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) oder einer Flüssigkeit mit eiterähnlicher Konsistenz. Ferner findet eine Unterscheidung zwischen der akuten und der chronischen Form statt.

Kniegelenkserguss – Ursachen

Der Kniegelenkserguss ist eine Begleiterscheinung verschiedenster ursächlicher Umstände beziehungsweise Erkrankungen. Besonders häufig sammelt sich Flüssigkeit im Knie im Rahmen von Traumen, also beispielsweise Verletzungen beim Sport. Gerade bei Kreuzbandrissen, einer ausgerenkten Kniescheibe (Patellaluxation), Meniskusverletzungen oder Brüchen im Bereich der Fläche des oberen Schienbeinendes (Tibiaplateau-Fraktur) kommt es häufig zu einem akuten Kniegelenkserguss. Eine weitere Ursache ist die dauerhafte Überlastung der Kniegelenke z.B. durch ambitionierte sportliche Tätigkeit. Dementsprechend häufig wird der Kniegelenkserguss auch bei Profi-Sportlern diagnostiziert. Chronische Fälle gehen oftmals auf Autoimmunerkrankungen zurück. Letztere führen zu einer Reizung der Gelenkschleimhaut (Synovialis), die daraufhin zur Bildung von zusätzlicher Gelenkflüssigkeit angeregt wird, die sich im Kniegelenk sammelt. Bei älteren Menschen gehen Kniegelenksergüsse oftmals auch auf Kniegelenksarthrose und rheumatische Erkrankungen zurück. In seltenen Fällen kann der Erguss auch durch eine bakterielle Infektion zustande kommen. Ein konkretes Beispiel sind Infektionen infolge offener Verletzungen.

Kniegelenkserguss – Symptome

Durch die Ansammlung der Flüssigkeit im Knie baut sich im Inneren ein unangenehmer Druck auf, der mit der Zunahme des Kniegelenksergusses stärker wird. Neben dem Druck treten in der Regel auch Schmerzen auf, die in der Regel hinter der Kniescheibe lokalisiert werden. Sobald der Gelenkerguss eine gewisse Größe erreicht, zeigt sich dieser deutlich durch äußerlich sichtbare Schwellungen. Diese treten meist seitlich und unterhalb der Kniescheibe auf. Hinzu kommen in vielen Fällen Bewegungseinschränkungen. Liegt dem Erguss eine Entzündung zugrunde, gesellen sich typische Entzündungszeichen wie Rötungen und eine deutliche Überwärmung hinzu.

Kniegelenkserguss – Behandlung

Unabhängig von der Ursache solltest Du bei einem Kniegelenkserguss immer dann zum Arzt gehen, wenn die Schwellung trotz Kühlung und Schonung nicht innerhalb von 2-3 Tagen verschwindet. Liegt beispielsweise eine bakterielle Infektion vor, können die Bestandteile des Kniegelenks bei zu langem Zögern dauerhaften Schaden erleiden. Die Behandlung selbst hängt wiederum von der ursächlichen Erkrankung ab, die zu dem Kniegelenkserguss geführt hat. Insbesondere bei traumatischen Ursachen muss das Knie ruhiggestellt und die zugrundeliegende Verletzung (z.B. Kreuzbandriss) behandelt werden. Oftmals ist es dabei nötig, das Knie zu punktieren, um die Flüssigkeit abzusaugen und damit den Druck im Gelenk zu verringern. Handelt es sich um einen Erguss mit infektionsbedingter Ursache, kommen Antibiotika zum Einsatz. Auch bei Ergüssen mit chronischen Ursachen wie z.B. Arthrose oder Rheuma erfolgt neben der Kühlung und Ruhigstellung eine begleitende medikamentöse Behandlung.

So kannst Du die Heilung aktiv unterstützen

Lagere das betroffene Knie hoch. Auf diese Weise sorgt die Schwerkraft dafür, dass die Flüssigkeit aus dem Gelenk abfließen kann. Sobald die Flüssigkeit größtenteils aus dem Gelenk abgeflossen ist, unterstützten physiotherapeutische Maßnahmen die Regeneration. Um die Heilung anzustoßen, solltest Du Deinen Stoffwechsel ankurbeln, die lokale Durchblutung fördern und somit die Nährstoffversorgung des Kniegelenks verbessern. Bewege das Knie dazu, solange dies schmerzfrei möglich ist. Ideal ist neben Wassergymnastik später auch Radfahren mit geringem Widerstand. Eine spezielle Knie-Bandage entlastet Dein Knie und ermöglicht Dir das Aktivsein und damit die Anregung des Stoffwechsels ohne, dass unangenehmer Druck auf das Knie ausgeübt wird. Auch kinesiologische Tapes eignen sich als unterstützendes Hilfsmittel. Da die Anbringung bei einem Kniegelenkserguss sehr individuell ist, solltest Du das Tapen zumindest beim ersten Mal einem professionellen Physiotherapeuten überlassen.