Tennisarm

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Tennisarm – Definition

Der sogenannte Tennisarm (medizinisch: Epicondylitis humeri radialis) bezeichnet eine schmerzhafte Veränderung bestimmter Sehnen im Ellenbogenbereich. Diese führen zu schmerzhaften Entzündungen. Der Tennisarm entsteht durch eine wiederholte Überbelastung durch immer gleiche wiederkehrende Bewegungen.

Der Tennisarm hat seinen Namen deshalb zwar von Tennisspielern, die häufig mit dieser Symptomatik zu kämpfen haben, er tritt aber auch in vielen anderen Fällen auf. Schätzungen zur Folge sind etwa 2 Prozent der Gesamtbevölkerung von der Problematik betroffen, wobei die Symptome in der Regel erst im mittleren Lebensalter zwischen 40 und 60 auftreten.

Tennisarm – Ursachen

Ursächlich für die Entstehung des Tennisarms ist die Überlastung des Außenbereichs des Ellenbogens. Infolge der Überlastung kommt es im Gewebe zu mikroskopisch kleinen Rissen im Gewebe, sogenannten Mikrotraumen. Während die Muskulatur diese Schäden schnell wieder behoben hat (z.B. Muskelkater), zeigen sich Sehnen und Knorpel im Bereich des Ellenbogens weniger widerstandsfähig.

Die Überlastung selbst tritt vor allem durch einseitige Belastungsmuster auf, wie sie beim Sport oder im Rahmen monotoner Bewegungsmuster gegeben sind. Neben Tennisspielern und Ruderern sind demnach auch viele Handwerker, Musiker (vor allem Geiger) sowie Menschen, die im Büro oder an der Supermarktkasse arbeiten, besonders gefährdet.

Eine ebenfalls häufige Ursache ist ein rascher Belastungsanstieg, ohne dass die Muskulatur darauf vorbereitet wurde. Üblicherweise sind hier Personen gefährdet, die beim Sport zu ehrgeizig sind. Hinzu kommen Risikofaktoren wie eine abnehmende Sehnenelastizität im höheren Alter, eine zu schwach ausgeprägte Unterarmmuskulatur sowie frühere Erkrankungen oder Unfälle, die den Bereich des Ellenbogens betroffen haben.

 

tennisellenbogen

 

Tennisarm – Symptome

Das Hauptsymptom, an dem Du einen Tennisarm erkennst, ist ein deutlicher Druck- und Bewegungsschmerz an der Außenseite des Ellenbogens. Dieser tritt vor allem dort auf, wo die Sehnen der Hand- und Fingerstreckmuskeln am Oberarmknochen ansetzen. Der Schmerz wird in manchen Fällen auch von einem Kribbeln in der Hand und einem wahrnehmbaren Schwächegefühl begleitet. Letzteres macht sich vor allem im Handgelenk bemerkbar. Typischerweise sind Bewegungen wie das kräftige Schließen der Faust, ein starker Händedruck oder gar das einhändige Halten von Gläsern nicht mehr möglich. Zudem kann der Ellenbogen oft auf nicht mehr ganz gestreckt werden.

Tennisarm – Behandlung

Dein Arzt erkennt einen Tennisarm meist schon auf einen Blick anhand der typischen Schonhaltung in Kombination mit einigen motorischen Tests. Eine Operation ist nur in sehr seltenen und hartnäckigen Fällen notwendig. Im Fokus jeder Behandlung steht zunächst die Schmerz- und Entzündungslinderung. Hier kommen schmerz- und entzündungshemmende nicht-steroidale Antirheumatika (NASR) wie Ibuprofen zum Einsatz. Unterstützend verschreiben viele Ärzte auch Medikamente zur Muskelentspannung sowie Rheumamedikamente (Antiphlogistika).

Das „Schöne“ am Tennisarm ist jedoch, dass Du ihn begleitend zur Schmerzmitteleinnahme relativ einfach selbst behandeln kannst. Folgende Maßnahmen sind für eine Behandlung des Tennisarms besonders empfehlenswert:

Entlastung: Entlaste Deinen betroffenen Arm, so gut Du kannst und vermeide bzw. korrigiere die Bewegungsmuster, die zu Deinem Tennisarm geführt haben. Während beim Sport eine Verbesserung der Technik hilft, helfen im Alltag regelmäßige Pausen.

Kälte- und Wärmebehandlung: Ob Kälte oder Wärme besser für die Behandlung des Tennisarms ist, hängt davon ab, ob es sich um einen akuten oder chronischen Tennisarm handelt. Während Wärme (z.B. Wärmekissen, Rotlicht) bei chronischen Fällen hilft, ist Kälte (z.B. Kühlpack für 20 Minuten auflegen) bei einem akuten Tennisarm sinnvoller.

Einsatz einer Bandage: In schweren Fällen sorgt eine spezielle Tennisarm-Bandage für Linderung. Eine solche Bandage bekommst Du sowohl im Sanitätshaus aber auch im Internet und in gut sortierten Sportgeschäften.

Tapen: Kinesiologische Tapes können dazu beitragen, die Schmerzen im Ellenbogen zu lindern. Eine Anleitung zum korrekten Tapen des Ellenbogens findest Du ebenso wie das Tape im Internet. Schneller und in jedem Fall korrekt sitzt das Kinesio-Tape aber, wenn ein professioneller Physiotherapeut das Tapen übernimmt.

Kräftigung der Armmuskulatur: Da insbesondere eine schwache Unterarmmuskulatur ein Risikofaktor ist, sollte diese nach der Akut-Phase unbedingt gekräftigt werden. Entweder klassisch mit Hanteln bzw. griffkraftkritischen Übungen wie Klimmzügen oder speziellen Unteramtrainern.